EIN MÄCHTIGES POESIE-ALBUM
„Hauptziel unserer Projekte ist, Menschen für die Poesie zu begeistern.“
„Die Liebe ist zentraler Bestandteil des Lebens und sollte gerade in der heutigen Zeit einmal mehr allgegenwärtig sein.“
Das Kaiser Quartett ist ein deutsches Streichquartett, das die Gedichte nicht nur mit klassischen Tönen, sondern auch swingenden Noten veredelt.
Die Gedichte sind zwar teilweise zwei Jahrhunderte alt, dennoch zeitlos. Und das macht die Magie des Poesie Projekts aus!
SCHÖNHERZ & FLEER
Poesie Projekt
(energie KULTUR/Telamo)
Erscheint am 01. November
Richard Schönherz und Angelica Fleer haben vor Jahren das erfolgreichste Lyrikprojekt im deutschsprachigen Raum ins Leben gerufen. Nun legen sie am 1. November nach. Das Poesie Projekt widmet sich der allumfassenden Frage: Was ist Liebe. Die gleichnamige Single verwandelt zusammen mit Benne ein Gedicht von Friedrich Halm in einen bewegenden Song darüber, was Liebe bewirken kann. Aufgenommen mit dem Kaiser Quartett ist darüber hinaus auch die Lyrikerin und Sängerin Clara Louise als Feature-Gast zu hören. Die beiden interpretieren aber auch mit zarten Klängen Christian Morgenstern für das Poesie Projekt. „In so einer kleinen Vignette kann so viel Weisheit stecken, das ist einfach wunderschön“, so Angelica Fleer. Aus einer Auswahl von achtzig lyrischen Vignetten, also Gedichten, sind vierzehn auf dem Album gelandet.
Um die Frage zu beantworten, was denn Liebe sei, haben Schönherz & Fleer unterschiedliche Gedichte aus zwei Jahrhunderten ausgewählt. Die Liste der Autor*innen reicht von Ingeborg Bachmann über Mascha Kaléko und Erich Kästner bis Bertolt Brecht. Während das Schauspielerpaar Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer das Gros der Gedichte vorträgt, interpretiert auch u.a. Dieter Hallervorden ein Stück. Für den Schauspieler war es das erste Mal, bei einem solchen Projekt dabei sein zu dürfen, worüber er sich sehr freut.
Gestartet als Schönherz & Fleer Rilke Projekt widmeten sie sich zunächst den Werken von Rainer Maria Rilke. Sechs CDs veröffentlichten sie seit 2001, drei erreichten bislang Goldstatus. Renommierte Schauspieler*innen und Musiker*innen interpretierten die Texte unter der Regie des Produzentenduos live. Die Liste der hochkarätigen Künstler*innen ist lang, dazu gehören Mario Adorf, Hannelore Elsner, Nina Hagen, Peter Maffay, Iris Berben und Udo Lindenberg. Hannes Rossacher setzte eine Aufzeichnung für 3sat und den ZDFtheaterkanal um, die auch auf DVD erhältlich ist; das dazugehörige Tourtaschenbuch ist beim Insel-Verlag erschienen. Daran möchten Schönherz & Fleer nun anknüpfen und gleichzeitig die Frage nach dem größten Gefühl von allen klären. yeah! durfte mit ihnen über ihre Definition davon sprechen.
Herr Schönherz, Frau Fleer, was ist Liebe?
Die Liebe ist zentraler Bestandteil des Lebens und sollte gerade in der heutigen Zeit einmal mehr allgegenwärtig sein. Sie ist Motor und vereint uns in der Sehnsucht danach, geliebt zu werden.
Wie sind Sie bei der Auswahl der Gedichte vorgegangen? Gibt es Stücke, die es nicht „geschafft“ haben?
Uns ging es darum, die Liebe in unterschiedlichen Facetten zu beleuchten, also jenseits der Oberflächlichkeit und Aufgeregtheit in der Darstellung. Es lag uns daran, die Essenz der Liebe tiefer zu verstehen und dazu den wunderbaren Gedanken von z.B. Mascha Kaléko oder Ingeborg Bachmann zu folgen. Und auch die Wahl der Sprache und Sprachbilder waren wichtige Kriterien für unsere Auswahl, die uns bei der zahlreich vorhandenen Liebeslyrik nicht leicht fiel. Natürlich mussten wir von einem großen Fundus von Gedichten eine Auswahl treffen.
Mit dem Rilke Projekt haben Sie wichtige Preise erhalten, wie den Internationalen Buchpreis. Gibt es ein Ziel, das Sie mit dem Poesie Projekt erreichen möchten?
Hauptziel unserer Projekte ist, Menschen für die Poesie zu begeistern, sozusagen die Welt ein kleines Stückchen mehr zu poetisieren, anstatt sie zu verwalten. Daher schauen wir darauf, dass die Texte verständlich und herzöffnend sind. Wir möchten auf die vielen Gemeinsamkeiten im Fühlen und Denken aufmerksam machen, die letztendlich wichtiger sind als die Dinge, die uns trennen.
Und mit welchen Künstler*innen würden Sie gerne noch zusammenarbeiten?
Bei unseren Projekten wirken mittlerweile mehr als 70 prominente deutsche und internationale Künstler mit. Das ist wirklich phantastisch und wir freuen uns über jeden weiteren „Neuzugang“, sofern er oder sie einen Bezug zu unserer Arbeit hat.
Wie dürfen wir uns eine Aufnahmesession vorstellen? Wie frei sind die einzelnen Akteure in ihrer Interpretation? Wie sieht die Vorbereitung aus und stellt man manchmal beim Aufnehmen fest, dass das Stück vielleicht doch nicht passt?
Die Künstler*innen haben alle Freiheiten in ihrer Interpretation, da sie die Gedichte ohne Beeinflussung durch die Musik einsprechen. Die existiert entweder nur als eine Art Layout oder wir komponieren sie erst im Anschluss an die Sprachaufnahmen. Die Gedichtauswahl und die Zuordnung zu den jeweiligen Interpreten entscheiden wir intuitiv und damit liegen wir meist richtig.
Sie sind verheiratet und Eltern eines Sohns. Ist es einfach, Arbeit und Privatleben zu trennen?
Unsere Projekte sind kein 9-to-5-Job, das ist klar. Sie nehmen einen großen Teil in unserem Leben ein; das war von Anfang an so, haben wir uns doch durch die Arbeit am Rilke Projekt erst näher kennen und lieben gelernt. Unser Sohn Noah ist in dieser Atmosphäre großgeworden und ist jetzt selbst schon ein unglaublich talentierter Kameramann und Videoartist, der auch unsere Projekte filmisch begleitet, was uns sehr stolz macht.
Können wir uns auf Livetermine im Jahr 2025 freuen und wie werden diese aussehen?
2025 wird vor allem im Zeichen des 150. Geburtstags Rainer Maria Rilkes stehen. Darüber hinaus feiern wir auch unser 25-jähriges Bestehen des Rilke Projekts. Wir werden auf jeden Fall viele Konzerte spielen. Auch für das Poesie Projekt sind Konzerte geplant.