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Tränen sind gesund


Nutzt ihre zweite Chance: Simona

„Die Sehnsucht nach der Musik war dann doch wieder zu groß, um diesen Traum komplett aufzugeben.“


SIMONA
GLÜCK
(Warner)
Bereits erschienen

Für LIEBE wurde sie vom stattfindenden CSD inspiriert, veröffentlichte den Song aber nicht im Pridemonat Juni. „Ich finde es wichtig, dass sich die Menschen das ganze Jahr mit den Themen auseinandersetzen und nicht nur aus PR-Zwecken in einem bestimmten Monat.“

Von Simone Bauer

Eigentlich hätten wir schon vor sechs Jahren Simona kennenlernen können. Doch die damals 20-jährige schlug einen großen Plattenvertrag aus – ungewöhnlich für eine Frühzünderin, die mit drei Jahren bereits Klavierunterricht bekam und ab ihrem zwölften Lebensjahr zehn Jahre lang Gesangsunterricht nahm. „Ich war damals schwanger mit meinem ersten Kind und dementsprechend war die Entscheidung direkt getroffen. In den ersten Jahren des Mutterdaseins hatte ich die verpasste Chance dann auch akzeptiert und zu einem Stück weit auch mit einer möglichen Musikkarriere abgeschlossen. Letztes Jahr habe ich mir dann irgendwann die Frage gestellt, was ich eigentlich mit meinem Leben machen möchte und dann einen erneuten Versuch gewagt – und bis jetzt fühlt es sich sehr gut an. Die Sehnsucht nach der Musik war dann doch wieder zu groß, um diesen Traum komplett aufzugeben.“

Auch, wenn es als Mutter nicht immer einfach ist, „weil es nur wenig Verständnis für meine Situation in der Musikbranche gibt“. Als Debütsingle wählte sie das schwermütige PANIK, bei dem die Panik mit auf der Couch sitzt. Etwas, das die Karlsruherin mit italienischen Wurzeln ihrer Hörerschaft nicht verschweigen will. „Ich möchte durch meinen öffentlichen Umgang damit, die Themen normalisieren und auch einen Teil dazu beitragen, dass sich Menschen gesehen fühlen und nicht Angst vor Konsequenzen haben müssen.“

Stimmgewaltig kann Simona hier ihre ganze Bandbreite zeigen, während ein eindringlicher Beat ebenfalls seinen Weg in den Song sucht. Mit dem lautstarken Feature-Gast KAAS wird der Song komplett. „Es war eine große Ehre, da er mich mit seiner Musik, insbesondere dem ORSONs Island Album, dazu inspiriert hat, wieder mit der Musik anzufangen. Meine anfängliche Nervosität hat sich im Studio dann aber schnell gelegt, weil er auf Augenhöhe mit mir geredet und gearbeitet hat und mir damit ein sehr schönes Gefühl gegeben hat. Er hat auf jeden Fall einen maßgeblichen Teil zum Album beigetragen und hat mich somit auch auf der kompletten Reise bis zum Album begleitet.“

Mit ihrer zweiten Single TRÄNEN spricht Simona ein weiteres Thema an, das hierzulande immer noch totgeschwiegen wird: Depressionen. Auch LIEBE wurde bald zu einem beliebten Song, den TikToker*innen in die Kamera sangen. „Als ich im Sommer 2022 anfing, TikToks zu drehen, habe ich nie darüber nachgedacht, dass das so schnell so viral gehen könnte. Wenn man viral geht, ist jedes Mal wie ‚Verliebtsein‘ und ein krasser Endorphinschub. Ich habe dann aber auch schnell gemerkt, dass nach jedem Hoch auch ein Tief folgt und deswegen ziehe ich mich mittlerweile in solchen Phasen auch gerne bewusst ein bisschen raus und versuche mich nicht in diese virtuelle Welt reinziehen zu lassen.“ Dankbar ist Simona auf jeden Fall trotzdem allen, die sie auf der Onlineplattform unterstützen, „weil sie mir so vieles in diesem letzten Jahr ermöglicht haben“. 

Und nach diesem GLÜCK wurde ihr Debütalbum benannt, das gerade erschienen ist.

 


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