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Die kleinen Momente im Leben


Mit seinem Album Glück auf den Straßen beschreibt Max Giesinger eine Reise zwischen Leichtigkeit und Liebeskummer. Von Frank ´Otti´ van Düren - Foto Christoph Köstlin

„Es ist auch mal cool, ein freies Wochenende zu haben!“

 

„Es ist eine Roadtrip-Platte, auch mit vielen leichten Momenten.“


MAX GIESINGER

Glück auf den Straßen

(umn Entertainment/Warner)

Bereits erschienen


MAX GIESINGER LIVE

25.11. Hamburg, Inselpark Arena

26.11. Berlin, Huxleys Neue Welt

28.11. Köln, Palladium Köln

29.11. Münster, Jovel Music Hall

30.11. Hannover, Capitol

02.12. München, TonHalle

03.12. CH-Zürich, X-Tra

05.12. Dresden, Alter Schlachthof

06.12. Frankfurt/Main, Batschkapp

07.12. Bremen, Pier2

09.12. Oberhausen, Turbinenhalle 2

10.12. Stuttgart, Liederhalle

12.12. Flensburg, Deutsches Haus

13.12. Leipzig, Felsenkeller

20.12. Karlsruhe, Tollhaus

21.12. Karlsruhe, Tollhaus

Max Giesinger ist längst zu einer festen Größe im Bereich der deutschsprachigen Popmusik geworden. Mittlerweile ist sein fünftes Album Glück auf den Straßen erschienen, auf dem er sehr persönliche Erfahrungen vertont. Wir wollten mehr darüber wissen!

 

Jeder verbindet Max Giesinger mit Radio-Ohrwürmern, wie 80 Millionen, Wenn sie tanzt und Auf das, was da noch kommt, allesamt Perlen der Popmusik. Wenn man sich mit seiner Vita befasst, erkennt man aber schnell, wie vielseitig der Künstler ist – so gab und gibt es in ihm durchaus auch eine rockig-harte Seite. „Musikalisch fand ich Metal immer schon cool. So mit 13, 14 Jahren lief bei mir die Toxicity von System Of A Down rauf und runter. Ich habe auch Metallica gehört, etwas Manowar, aber das war nicht ganz so mein Ding. Dafür aber Guns N‘ Roses, Linkin Park, Nirvana oder Limp Bizkit. Mit dieser Riege kann ich extrem viel anfangen und das höre ich immer noch gerne!“

 

Max selbst hat als Teenager auch in zwei Punkbands gespielt „Zu der Zeit war Punk einfach riesig“, schmunzelt er. „Um 2004 haben alle einfach Punk gemacht. Ob su jetzt ein Punker warst, war eigentlich egal. Ich war damals aber schon eher der Pop-Dude, und wenn ich Songs für mich alleine geschrieben habe, waren diese poppiger.“ Grundsätzlich liebt er Ausflüge in den Rock bis heute und lässt diese auch gerne mal in seine Musik einfließen. „Ich hatte auch mal eine Band, die hieß Bud Spencer Group, das war auch eher Rock. Erst als ich meine Solosachen gemacht habe, ging es in Richtung Singer/Songwriter-Akustik-Pop.“

 

Moderne Poptunes hat er nun auch auf seinem fünften Album Glück auf den Straßen verewigt, welches vier Jahre nach seinem vierten Album Vier erschienen ist. Inspiration hat er dafür auf Trips um die ganze Welt gezogen. „Da gab es zum Beispiel einige Urlaube mit dem Camper-Van“, berichtet Max. „Es ging für mich einmal nach Schweden, einmal nach Norwegen und einmal sogar nach Neuseeland. Es war toll, zu merken, wie schön und einfach das Leben sein kann, wenn man in der Natur unterwegs ist, und dass man gar nicht so viel Action braucht. Es gab auch coole Abenteuertrips nach Kolumbien und Nicaragua.“ Wichtig war ihm zudem, mal auf die Bremse zu treten, wie er weiter ausführt: „Ich habe mir  mehr Zeit für mein Privatleben genommen. Bis 2021 gab es immer viel Action. Ich hatte wenige freie Tage, denn immer stand etwas Großes an. Mir wurde dann bewusst, dass es in Ordnung ist, nicht jeden Gig zu spielen und jede TV-Show mitzumachen. Es ist auch mal cool, ein freies Wochenende zu haben! Mir mehr Freizeit für mich selbst zu gönnen war eine gute Sache.“

 

Die Reisen und die freien Wochenenden hat Max Giesinger nicht alleine verbracht, vielmehr war da eine Person, die ihn tief berührt hat und in gewisser Weise mit dafür verantwortlich ist, wie das neue Album klingt. „Ich war in einer vierjährigen Beziehung, bei der ich schon das Gefühl hatte, dass es die große Liebe ist. Die ging dann ja leider auseinander, und daraus habe ich natürlich auch viel Inspiration für die Lieder gezogen“, verrät der Künstler. Darum, dass es auf Glück auf der Straßen viel um den Trennungsschmerz nach der beendeten Beziehung geht, macht Max kein Geheimnis – so viel Einblick in sein Privatleben lässt der Künstler zu. „Sonst müsste ich ja auch behaupten, dass ich die Geschichte erfunden hätte. Es war eine wunderschöne Beziehung, und nach der Trennung im vergangenen Jahr war das natürlich mein großes Thema. Ich hatte Liebeskummer und habe das in ein paar Songs beschrieben. Wenn ich die nun live spiele, dann macht das natürlich auch etwas mit mir.“

 

Die eingangs angesprochene Vielseitigkeit des Max Giesinger spiegelt sich ebenfalls auf seinem neuesten Werk wider, nicht durch rockige Anleihen, sondern durch die Vielschichtigkeit der vertonten Emotionen: „Es ist eine Roadtrip-Platte, auch mit vielen leichten Momenten. Am Anfang haben meine damalige Freundin und ich viele Roadtrips zusammen gemacht, die mir gezeigt haben, wie wunderschön so eine Beziehung sein kann.  Es ist aber auch irgendwas in mir drin, was dagegen arbeitet und es mir schwer macht, lange in einer Beziehung zu bleiben.“ Am Ende hat es leider nicht geklappt. Das Leben als Musiker macht es nicht unbedingt einfacher, ist man doch ständig unterwegs und hat einen vergleichsweise unsteten Lebenswandel. Die andere Option wäre ja, dass man zusammenzieht und Kinder bekommt. Aber an diesem Punkt bin ich noch nicht so ganz angekommen.“

 

Man spürt die Zerrissenheit in ihm, dieses Gefühl, vielleicht wirklich die große Liebe verloren zu haben. Wobei man das Album auf keinen Fall auf den Herzschmerz reduzieren sollte. Vielmehr nimmt Max Giesinger uns mit auf eine Reise durch einen Abschnitt seines Lebens. Es beginnt mit der eingangs beschriebenen Leichtigkeit der gemeinsamen Roadtrips, geht dann in die Schwere der Trennung über, um am Ende nachdenklich und sogar ein wenig philosophisch zu werden. Der Titel Glück auf den Straßen wurde auch nicht ohne Grund gewählt, wie Max erklärt. „Es geht um diese Momente, wenn man mit dem Cabrio abends durch die Sommerluft fährt und geile Musik hört, in denen man merkt: Darum geht es doch! Dafür macht man das Ganze! Oder bei Kumpels im Garten zu grillen, die Kids rennen um dich herum, und der Hund lässt sich kraulen.“

 

Und so wurde als erste Single natürlich auch kein Trennungssong gewählt, sondern mit Butterfly Effect eine packende Uplifting-Nummer, die in ihrem inhaltlichen Tenor nicht von ungefähr an Giesingers ersten großen Hit 80 Millionen erinnert. „Ja, es geht auch um die großen Zufälle, dieses Gedankenkonstrukt mag ich sehr. Wenn ich mit meinen Freunden zusammensitze, denken wir oft darüber nach, was geschehen wäre, wenn man an einem bestimmten Punkt im Leben eine andere Entscheidung gefällt hätte. Darüber wollte ich unbedingt mal ein Lied schreiben!“ Wer weiß, was passiert wäre, wenn Max Giesinger irgendwo in seinem Leben in eine andere Richtung abgebogen wäre – womöglich wäre er nun Familienvater, hätte seine Banklehre abgeschlossen, und seine wunderschönen Songs wären niemals erschienen!

 

Wenn man sich mit Max unterhält, merkt man, wie viel Tiefe in ihm steckt und woher die Substanz kommt, die Alben wie Glück auf den Straßen zu jenen besonderen Musikmomenten machen, die sie sind. Damit er weitere Inspiration findet, ist auch fest eingeplant, den ruhigen Momenten in seinem Leben mehr Raum zu lassen. „Ich sehe mich schon als Besitzer eines Campers, der auch mal einen Monat in Schweden am See sitzt und dort einen gediegenen Lebensalltag führt“, schmunzelt er. Das sei ihm vergönnt!


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