Gesungenes Tagebuch

„Pretty Pretty Lies war für mich auch wie ein Befreiungsschlag.“
Paula Stellar schuf mit ihrem neuen Song Room 109 einen atmosphärischen Slow-Evening-Song. Teenage Dream Romance ist ein moderner Indie-Pop-Track. Dabei fängt der Song eben genau das Gefühl einer jugendlichen Traumromanze ein.
PAULA STELLAR
Pretty Pretty Lies
(IP Beatz)
Bereits erschienen
Hätte Sabrina Carpenter Tattoos, sie sähe aus wie Paula Stellar. Und sie haben noch etwas gemeinsam. Paula Stellars erstes Album Love Intolerant kam im akustischen Gewand daher, Country-Einflüsse, folkige Lucy-Gray-Baird-Anleihen inklusive. Ihre Lieder: wie eine Art Tagebuch, schon immer. „Ich hatte nach meinem ersten Album das Gefühl, dass ich mich neu sortieren muss. Damals war vieles noch ein Ausprobieren, ich habe meine Stimme gesucht – im wahrsten Sinne. Inzwischen weiß ich viel klarer, wer ich bin und welche Geschichten ich erzählen möchte. Für mich war der Neustart kein Bruch, sondern ein Weitergehen: Ich wollte nicht stehen bleiben, sondern mutiger, persönlicher, lauter und kompromissloser werden“, erzählt Paula.
Ihre aktuelle Single Pretty Pretty Lies ist daher keine Tagebuchseite, sondern ein Gespräch mit Freund*innen. Stark, pointiert. Denn direkt nach ihrer Rückkehr aus Paris ging die 22-jährige Künstlerin aus Berlin ins Studio. Sie schrieb den kraftvoll-wütenden Song, weil ihr Freund tags zuvor via Facetime mit ihr Schluss gemacht hatte. Paula erinnert sich: „Alle Emotionen waren pur und unverstellt – ich hatte gar keine Wahl, das musste raus. Es war, als hätte sich alles in mir angestaut, und dann sprudelte es einfach hervor. Ich habe mir die Seele aus dem Leib gesungen und geschrien. Dass mein Produzent gleichzeitig ein enger Freund ist, macht es natürlich leichter, sich völlig fallen zu lassen. Da gibt es keine Maske, keine Hemmung – nur die Wahrheit. Genau deshalb fühlt sich Pretty Pretty Lies für mich auch wie ein Befreiungsschlag an.“
In Frankreich war Paula übrigens, weil sie den französischen Kinofilm C’est Quoi l’Amour? drehte, der im Frühjahr 2026 Premiere feiern wird. Sie spielt darin nicht nur, sie singt auch. Im nächsten Jahr gib es dann die Kombi noch mal für einen deutschen Streifen (Adams Acht).
Dennoch war die Erfahrung vor der Kamera nichts Neues für sie, ihren ersten Film habe sie tatsächlich mit sechs Jahren gedreht. „Ich war schon immer sehr outgoing“, erklärt Paula. „Danach stand ich im Friedrichstadt-Palast, dann an der Volksbühne – die Bühne war also von Anfang an mein Zuhause. Für den französischen Film war es dann fast ein glücklicher Zufall: Sie suchten eine Rolle, die auch singt, und der Regisseur hat sich in meine Stimme und mein erstes Album Love Intolerant verliebt. Mein Song daraus wurde schließlich das Main Theme des Films. Zusätzlich durfte ich weitere Lieder für den Soundtrack schreiben und sie in Frankreich einsingen – ein unglaubliches Gefühl.“
Für sie sei es einfach ein riesiges Geschenk, „meine beiden Leidenschaften – Musik und Schauspiel – so miteinander verbinden zu dürfen“. Dabei wurde sie stets von ihrem Vater, Thomas Koch, seines Zeichens Bassist, unterstützt. „Ich liebe es, Geschichten nicht nur mit Worten zu erzählen, sondern sie wirklich zu verkörpern – ob im Studio, auf der Bühne oder vor der Kamera. Für mich sind das alles unterschiedliche Räume, in denen ich dieselbe Leidenschaft auslebe.“ Vor allem wenn es ihre Geschichte ist, wie bei Pretty Pretty Lies.