Da kommt Trouble auf uns zu ⎯ in the best way possible!

„Die Gitarre half mir dabei, mich selbst auszudrücken und ich selbst zu sein, ohne dabei sprechen zu müssen.“
Einen kleinen Blick in die nähere Zukunft hat Laura Cox uns ebenfalls gewährt: „2026 werden wir sicherlich in Frankreich und Deutschland touren. Gerade proben wir die neuen Songs und arrangieren sie für die Live-Shows. Ein neues Set vorzubereiten ist immer aufregend, und ich kann jetzt schon spüren, dass es großen Spaß machen wird, das neue Material auf der Bühne zu spielen.“ Also bleibt uns nichts anderes übrig, als Laura Cox’ Online-Plattformen im Auge zu behalten und die Tage bis zum 31. Oktober herunterzuzählen.
LAURA COX
Trouble Coming
(earMUSIC/Verycords)
Erscheint am 31. Oktober
Fans haben sehnsüchtig auf das neue Album von Classic-Rock-Musikerin Laura Cox gewartet. Allen, die sie nicht kennen, steht eine Entdeckung bevor. Mit Trouble Coming legt die 34-Jährige ihr viertes Studioalbum vor, das von treibenden Rocksongs und introspektiven Momenten lebt. Auf insgesamt elf Tracks können wir uns freuen. Darunter der titelgebende, atmosphärische Trouble Coming und No Need To Try Harder ⎯ alle wahre Banger und der perfekte Soundtrack für Roadtrips, vorzugsweise durch amerikanische Landschaften. Das Album vereint klassischen Rock und Blues mit einer modernen Klarheit, und es macht einfach Spaß, Cox zuzuhören.
Die zugehörigen Musikvideos, beispielsweise von Trouble Coming, sind einfach gehalten und bieten dafür umso mehr Platz für ihr Gitarrenspiel und ihre lässige Präsenz. So sind nur Cox und ihre Gitarre im Wald zu sehen, kein Rauch, kein Bike, kein Wechsel des Settings, nur die Musikerin und ihr Talent. Und nicht nur ihr unleugbares Talent als Gitarristin, sondern auch Cox’ markante, etwas rauchige Stimme ist Beweis dafür, dass sie für ihr Genre geboren ist. Was man dabei nicht vermuten würde: Die Künstlerin ist als Tochter eines Engländers und einer Französin in Frankreich geboren und aufgewachsen, so amerikanisch ihr Songwriting auch klingt.
Erstmals in Berührung mit Country-Musik und Rock gekommen ist Cox über ihren Vater, und so begann sie mit 14, Gitarrenunterricht zu nehmen. Ihre Karriere begann dann mithilfe von YouTube, zunächst, als sie sich Gitarrensoli berühmter Gitarristen selbst beibrachte und später dann Coversongs hochlud. Jetzt ist die „Badass Rock’n’Roll Lady“, wie sie sich selbst nennt, nicht mehr von Rock-Festival-Bühnen wegzudenken. Darüber, wie es sich anfühlte, das erste Mal eine Gitarre in der Hand zu halten, sagt Cox: „Damals wusste ich nicht, wohin mich diese lange Reise führen würde. Ich denke, ich wusste von Anfang an, dass diese Leidenschaft anhalten und dass ich sie weiterverfolgen würde. Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, bleibe ich dabei.“
Für sie war Musik stets mehr als ein Zeitvertreib, auch auf persönlicher Ebene: „Da ich in meiner Jugend ein wenig introvertierter war, half mir die Gitarre dabei, mich selbst auszudrücken und ich selbst zu sein, ohne dabei sprechen zu müssen.“ Cox’ größte Inspirationen und Vorbilder sind britische, australische und natürlich amerikanische Musiker, wie beispielsweise AC/DC, Lynyrd Skynyrd und Slash. Ihr Französischsein beeinflusst ihre Musik daher nur indirekt: „Alle Musik, die ich höre, wird auf Englisch gesungen, und ich fühle eine tiefe Verbindung dazu, da Rock’n’Roll dort seinen Ursprung hat. Möglicherweise beeinflusst mich französische Musik in anderer Art, wie beispielsweise Vocals oder verschiedene Texturen in meine Songs einzubringen.“
Ein großer Meilenstein war für die Musikerin ohne Zweifel, dass sie auf dem Cover der französischen Ausgabe des Rolling Stone abgebildet war. „Es hat sich einfach irreal angefühlt. Das Rolling Stone Magazin ist weltbekannt, und es ist eine Ehre; auf dem Cover der französischen Ausgabe abgebildet zu sein. Es fühlt sich so gut an zu wissen, dass sie mir vertrauen und meine Musik unterstützen und dass sie immer dabei sind, wenn ich ein neues Album veröffentliche.“
Songwriting ist ebenfalls ein großer Teil von Cox’ Kunst und Art und Weise, sich auszudrücken. Auf die Frage, wie ihr Songwriting-Prozess funktioniert und woher sie ihre Inspiration zieht, antwortet sie: „Songwriting war früher der schmerzhafte Teil des kreativen Prozesses. Die Gitarre und die Riffs kamen immer zuerst, und dann hatte ich oft das Gefühl, vor einer vollen Instrumentalversion zu stehen und stecken zu bleiben.“ Beim neuen Album verhielt es sich aber anders. „Viele der Songs kamen mir direkt mit der Akkordfolge für den Refrain und den Textzeilen in den Kopf. Alles war sehr fließend.“
Inhaltlich wagte Cox sich an neue Themen. „Obwohl ich das Gefühl habe, dass ich gerade an einem guten Punkt in meinem Leben bin, sind viele Themen auf dem neuen Album von den dunklen Seiten der menschlichen Psyche beeinflusst. Ich habe mich dazu entschieden, mentale Gesundheit zu thematisieren, vor allem in der Musikindustrie, wo Künstler und Tour-Musiker oft mit Einsamkeit, Depressionen oder Sucht zu kämpfen haben.“
So beispielsweise im Song Trouble Coming. Hier geht es um eine Frau, die viele scheinbare Gegensätze in sich vereint: Sie ist wild, aber folgt immer dem „richtigen“ Weg, sie trifft weise Entscheidungen, aber endet doch in einer „swampy hell“ mit einem Monster, das sich an ihr festbeißen will. „Das bedeutet, dass egal, wie man sich im Leben entscheidet, sogar wenn man sein Bestes gibt, unvorhergesehener Trouble immer auf einen zukommen kann. Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig, als sich durchzukämpfen und klarzukommen, und das ist das Schöne am Leben“, erklärt Cox.
Inspiriert zu diesem Song wurde sie durch das Loch-Ness-Monster während einer Schottlandreise, die sie im vergangenen Jahr unternommen hat: „Ich habe versucht, eine Verbindung zu ziehen zwischen einem Monster, das sich unter der Oberfläche versteckt, und Gefahren, die im alltäglichen Leben auf uns alle zukommen und die man auf den ersten Blick nicht sieht.“ Wie maßgeblich Trouble Coming und Schottland für das gesamte Album sind, zeigt auch, dass Cox den Titel als Albumtitel ausgewählt hat. Passenderweise, denn: „Ein schwebender, hypnotischer Titel, inspiriert von einer Reise durch das neblige Schottland.“
Was ihr aktuelles Album von ihren drei vorangegangenen Veröffentlichungen unterscheidet, liegt auf der Hand: „Zum ersten Mal habe ich die Musik und Lyrics alleine geschrieben und entschieden, beides etwas anders zu machen. Ich wollte einen modernen Sound und habe mit der französischen Band No Money Kids zusammengearbeitet, die das Album arrangiert und produziert hat. Ich bin sehr glücklich mit dieser Zusammenarbeit und denke, dass ich das auch für zukünftige Aufnahmen beibehalten werde. Ich wollte ein Album für Menschen veröffentlichen, die nicht zwangsläufig für die Gitarrensolos zuhören, sondern ein Album, das zu allen auf die eine oder andere Art spricht.“ Und das ist der Künstlerin mehr als gelungen. Wir dürfen uns am 31. Oktober also auf den Release eines spannenden Albums freuen, das für jeden etwas zu bieten hat.