Er will, dass wir wissen: Er liebt uns immer noch

„Mit der Verboten-heiß-Tour wollen wir im Dezember das Eis zum Schmelzen bringen – insofern ist es mein erklärtes Ziel, dass alle Fans ordentlich verschwitzt aus dem Abend herausgehen.“
TIM PETERS
Ich liebe dich immer noch
(Universal)
Bereits erschienen
Was passiert, wenn man einen 90er-Jahre-Kultsong ins Hier und Jetzt holt, ihn mit deutschen Lyrics versorgt und das Ganze mit einer großen Ladung fetter Beats garniert? Genau diese Frage kann Tim Peters beantworten. Denn der Musiker hat seine Fans mit seinem Song Ich liebe dich immer noch nicht nur mit einer ultimativen Dance-Hymne versorgt, sondern gewissermaßen direkt ein neues Musikgenre erschlossen: Schlager-Rave. Im Interview mit yeah! spricht der Sänger über neue Wege, die er als Artist gerne einschlägt, und verrät, wie er auf seine musikalische Entwicklung der vergangenen Jahre blickt.
Tim, wer an dich denkt, kommt nicht umhin, an laute Bässe und fette Beats zu denken – natürlich in Kombination mit modernen Schlager-Sounds. Hebst du mit deinem Schlager-Rave das Genre gewissermaßen auf ein nächstes Level?
Ich glaube, es ist wichtig, in der Musik immer wieder neue Wege zu gehen und sich etwas zu trauen. Ich für meinen Teil probiere, zusammen mit meiner Community, gerne neue Sounds aus und versuche herauszufinden, zu welchen Sounds die Leute wortwörtlich zucken und was ihnen wirklich gefällt. Ein guter Indikator dafür ist immer, wenn die Menschen auf TikTok oder Instagram meine Sounds für ihre Videobeiträge nutzen. Wenn ich auf diese Art und Weise das Genre auf ein nächstes Level hebe, habe ich erfreulicherweise zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen (lacht).
Was macht deiner Meinung nach echten Schlager-Rave aus?
Ähnlich wie im Dance-Genre ist der Beat entscheidend, denn damit kann man die Menschen emotionalisieren und sie gewissermaßen direkt ins Herz treffen. Ich liebe es, emotionale Lyrics mit fetten Beats und Bässen zu paaren. Wenn die Menschen beim Mitfeiern ihren Kopf ausschalten, mitfeiern und tanzen können, ist für mich echter Schlager-Rave am Start. Übrigens: Den allerersten Schlager-Rave Deutschlands werde ich auf meiner Tour im Dezember feiern – da wird’s richtig abgehen! Es wird sogar einen Rave-Dresscode geben, sodass alle Leute in bunten und wilden Outfits zusammenkommen – ich freue mich jetzt schon auf die Bilder, die dann entstehen werden.
Welche Musik läuft in deiner privaten Playlist: Schlager oder Dance?
Mein Musikgeschmack ist und bleibt breit gefächert: Ich habe als Teenager wahnsinnig viel Indie Rock gehört, als Kind Michael Jackson vergöttert und habe zu Artists wie Cascada Basshunter in der Disco gefeiert. Ich glaube, eben dieser bunte Mix ist es, der mich zu der Musik, die ich heute mache, inspiriert. Keine Frage: Ich komme aus dem Schlager, liebe aber auch andere Genres – vor allem aus dem Dance- und Electro-Bereich.
Mit Ich liebe dich immer noch katapultierst du den erfolgreichen Song I Promised Myself des britischen Sängers Nick Kamen ins Hier und Jetzt. Nimm uns gerne einmal mit in die Zeit der Produktion des Songs …
Ich habe durch meinen Social-Media-Feed gescrollt, als mir plötzlich der Nick-Kamen-Song in einer Uptempo-Version ausgespielt wurde. Daraufhin fragte ich mich, ob man den Track nicht auf Deutsch in einer Schlager-meets-Dance-Version aufnehmen könne. Denn I Promised Myself ist ein Track, der durch seine nostalgische Melodie alles mitbringt. In Kombination mit Dance-Sounds sind mir direkt die deutschen Lyrics „Ich will, dass du weißt, ich liebe dich immer noch, will dir gern sagen, dass ich auf dich warte“ in den Sinn gekommen. Ich glaube, dass viele Menschen diesen Satz und seine Message fühlen – weil sie vielleicht auch schon einmal in einer unglücklichen Verliebtheit gesteckt haben. Aus einer fixen Idee ist also dieser Song entstanden, für den ich mich sehr von den Dance-Einflüssen der frühen 2000er Jahre hab inspirieren lassen. Was mich sehr freut: In Bezug auf die Streamingzahlen ist der Song mein bislang erfolgreichster Track.
Auf Instagram hast du einmal zu deinem Song Ich liebe dich immer noch geschrieben: „Alle feiern deinen Song als Party-Hit. Aber keiner hört, wie nackig ich mich wirklich mache.“ Was steckt hinter dieser persönlichen Botschaft?
Ich möchte mich mit meiner Musik ein Stück weit vom Ballermann-Schlager absetzen. Natürlich weiß ich um die fetten Beats in meinen Songs. Somit schreibe ich Texte, die gewissermaßen auch als Ballade funktionieren können. Natürlich sind die Lyrics zu Ich liebe dich immer noch ein Stück weit autobiografisch, denn auch ich habe es schon einmal erlebt, verliebt zu sein, ohne dass diese Liebe erwidert wurde. Einen Teil der eigenen Emotionen in einem Song verarbeiten zu können, ist etwas ganz Besonderes, und ich versuche immer wieder, den Menschen zu zeigen, dass ich zwar Partymusik mache, diese aber mit persönlichen Texten versehe.
Im Dezember gehst du auf deine Verboten-heiß-Tour 2025 – beschreib uns bitte, was deine Fans bei der Tour erwarten wird.
Mit der Verboten-heiß-Tour wollen wir im Dezember das Eis zum Schmelzen bringen – insofern ist es mein erklärtes Ziel, dass alle Fans ordentlich verschwitzt aus dem Abend herausgehen. Es wird super vielfältig und ich werde viele Songs präsentieren, die ich zuvor noch nie performt habe. Es wird auch alte Tracks von mir in einem komplett neuen Gewand geben – natürlich dürfen auch die aktuellen Hits nicht fehlen.
Deine musikalische Karriere begann als Songschreiber und Producer für Größen wie etwa Helene Fischer, Howard Carpendale, Michelle oder Matthias Reim. Inzwischen füllst du als Artist auf der Bühne selbst große Hallen – wie blickst du auf die Entwicklung deiner Karriere der letzten Jahre?
Streng genommen befinde ich mich noch am Anfang meiner Karriere – deswegen weiß ich gar nicht, ob ich schon einen wirklichen Rückblick wagen sollte. Trotzdem habe ich schon viel erleben dürfen, das stimmt. Seit fast zehn Jahren bin ich in der Branche dabei und durfte erfolgreich für Größen im Schlager arbeiten und tolle Erfahrungen sammeln. Blicke ich zurück, war meine ursprüngliche Motivation, als Produzent und Songwriter zu arbeiten, der große Traum, selbst einmal auf der Bühne zu stehen. Insofern würde ich sagen, dass der Umweg, den ich damals gegangen bin, der schönste Umweg war, den man sich vorstellen kann. Ich bin wahnsinnig dankbar für all diese Erfahrungen, die ich sammeln durfte.